Es ist noch garnicht mal so lange her, dass Netflix die neue Filmoffensive angekündigt hat. Und seit dem ist tatsächlich viel passiert. Bisher haben mich aber ausnahmslos alle Netflix-Filme kalt gelassen. Bis auf diesen:

 

 

Womit Netflix die User ködern will ist klar: mit den ganz großen Namen. Ben Affleck. Pedro Pascal. Oscar Isaac.

Charlie Hunnam und Garrett Hedlund sind da tatsächlich schon die kleinen.

 

Das Rezept des Filmes ist einfach. Man nehme coole Typen, brachiale Aktion und eine moralisch fragwürdige Handlung. Und mehr hat der Film leider nicht zu bieten. Aber der Reihe nach:

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Oscar Isaacs Santiago „Pope“ Garcia und seine alten Weggefährten, die für eine Mission wieder zusammenkommen. Pope arbeitet als privater Militärberater in Kolumbien gegen Drogenkriminalität. Dazu versucht er den Drogenboss Lorea zu finden. Er erfährt dann wo er sich aufhält und rekrutiert dazu seine vier ehemaligen Special-Forces-Freunde um diesen zu überfallen.

 

Der Film nimmt diese Grundprämisse und baut 5 Charaktere auf, die wir mögen und mit ihnen mitfühlen sollen. Das funktioniert nur halb. Es gibt im Grunde nur zwei Charaktere, die besonders hängen bleiben. Ben Afflecks Charakter Redfly und eben Pope. Redfly, weil es der einzige Charakter mit dramaturgischer Fallhöhe ist und die typische Affleck-Rolle – inklusive Mentor-Feeling – ist. Pope, weil er die Geschichte erst richtig vorantreibt.

Technisch ist der Film natürlich super. Es sieht alles super gut aus. Es gibt viele tolle Orte und man merkt, dass sehr viel wirklich aufgenommen wurde; das gefällt mir sehr. Wer auf gesättigtere, realistischere Feuergefechte steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Er ist damit tatsächlich anders als viele moderne Action-Streifen.

Die Geschichte hat dann auch seinen Rahmen und handelende Charaktere. Die Geschichte entwickelt sich dann weiter, mit Twists, fragwürdigen Handlungen der Charaktere und viel mehr. Besonders die Frage, ob man sich an einen Plan hält oder man der Gier nachgibt. Denn um nichts anderes geht es hier. Selbstbereicherung, Gier und eine gewisse moralische Flexibilität. Außerdem geht es auch um die Frage, wie weit man gehen darf und ab wann man besser zurücksteckt um überhaupt etwas erreicht zu haben.

Es ist gut, dass Netflix mit dieser Produktion solche Fragen anreißt. Aber mehr als das passiert nicht. Es ist eher ein Testosteron-gefüllter Film im „Fast & Furious“-Stil.

 

Film an – Hirn aus

 

Wer damit leben kann, wird kurzweilig spaß am Film haben. Mehr als das aber auch nicht. Für mich das okay.

 

Beeindruckend ist übrigens, wieviel Netflix in die Werbekampagne investiert. Überall findet man beklebte Großflächen.