Johannes „Jojo“ Betzler ist ein 10 jähriger Junge und ist eigentlich ein Weichei, der fanatisch den Nationalsozialisten folgt und seine Prüfung bei der Hitler Jugend ablegen möchte. Was aber keiner weiß, Jojos bester Freund ist der imaginäre Adolf Hitler. Eines Tages findet Jojo heraus, dass seine Mama ein jüdisches Mädchen hinter einer Wand im Obergeschoss versteckt und kommt somit in eine Zwickmühle.  

Jojo Rabbit – © Walt Disney Pictures

Damit geht es in dieser Review um Taika Waititis für sechs Oscar’s nominiertes satirisches Drama Jojo Rabbit. Taika Waititi als Regisseur ist vielen bekannt durch schräge Komödien wie 5 Zimmer Küche Sarg oder Marvel’s Thor: Ragnarok. Jojo Rabbit geht 108 Minuten und läuft ab dem 23.01.2020 in den deutschen Kinos. In den Staaten lief er schon ab den 18.10.2019 in ausgewählten Kinos. Ich war am Anfang etwas skeptisch, ob der Film die Zeit des Nationalsozialismus zu locker nehmen könnte, aber ich bin positiv überrascht und kann sagen, dass man sich der Zeit mit ausreichend Respekt angenommen hat. Für Jojo Rabbit konnte Waititi einen imposanten Cast zusammentrommeln. Mit von der Partie sind Scarlett Johansson als Rosi Betzler (Jojos Mama), Sam Rockwell als Hauptmann Klenzendorf, Rebel Wilson als Rahm, Thomasin McKenzie als Elsa Korr, Alfie Allen als Finkel und Taika Waititi als Adolf Hiltler. 

Jojo und Elsa – © Walt Disney Pictures

Jojo Rabbit und sein realer bester Freund Yorki aus der HJ werden gespielt von Roman Griffin Davis und Archie Yates. 

Ich möchte auf die für mich am meisten herausstechenden Darsteller genauer eingehen. Das wäre zu allererst Archie Yates. Archie Yates liefert eine total tolle herzerwärmende Vorstellung ab, jede Szene mit ihm und Roman Griffin Davis ist herzerwärmend. Die beiden harmonieren toll miteinander, nur gibt es für mich leider zu wenig Screentime für die zwei. Roman Griffin Davis ist absoluter Newcomer und wurde schon als junger Charlie Chaplin betitelt. Er spielt sich einem im Laufe des Films durch seine naive und gute Art mitten ins Herz. Gerade in den Momenten, in denen sich sein Gewissen meldet und er versucht gegen seine Sympathie gegenüber den „bösen“ Juden anzukämpfen. Zusammen mit Taika Waititis Adolf Hitler sorgt er für die meisten Lacher, die für mich alle gesessen haben. Rebel Wilson ist in ihrer üblichen Rolle dabei, Sam Rockwell glänzt als halbblinder Hauptmann K, Scarlett Johansson als Rosi in einer eher kleineren Rolle als Mutter die ihren Sohn versucht zu beschützen, spielt das auch souverän. Thomasin McKenzie kennen auch einige aus The King auf Netflix oder aus der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere. Auch sie liefert eine tolle Performance und hat mit Griffin David eine tolle Chemie auf der Leinwand.

Die Kostüme sind authentisch und der Zeit angepasst und der Soundtrack besteht hauptsächlich aus großen englischen Rocksongs, die auf deutsch interpretiert wurden, wie zum Beispiel die deutsche Version von David Bowies „Heroes“ oder „I Want to Hold Your Hand“ von The Beatles.

Jojo & Adolf Hitler – © Walt Disney Pictures

Jojo Rabbit brachte mich zum Lachen, zum Trauern und zum Mitfühlen. Die Message, dass man seine Entscheidungen nicht den Politikern überlassen soll und seine eigenen Entscheidungen treffen soll, egal wer man ist und woher man kommt, bringt der Film für mich gut rüber. Dazu gesellen sich tolle schauspielerische Leistungen und eine Story, die ins Herz geht.

Für Jojo Rabbit gibt es von mir bärenstarke 8,5 von 10 Punkte.